Samstag, 27. September 2014

Lust, Sex und die Lust dazu

Ich habe gerade ein erotisches Buch  gelesen in dem diverse erotische Praktiken beschrieben werden, die mir Lust gemacht haben, die eine oder andere Sache aus zu probieren.
Ich habe aber auch festgestellt, das ich keine Lust habe, sie mit meiner Frau auszuprobieren.
Ich habe länger darüber nachgedacht, warum nicht.


Der erste Grund ist sicherlich, das ich sie inzwischen nicht mehr riechen kann. Früher hat manchmal alleine ihr Geruch mir einen Ständer verursacht.  Heute verursacht ihr Geruch ... nichts mehr.
Ein weiterer Grund ist der Umstand das es bei ihr immer schnell gehen muss. Es geht immer nur darum, das wir fertig werden.
Dann ist es ja auch so, das Sie alle Situationen kontrollieren muss. Sie bestimmt wann, wie und wo wir Sex haben. Versuche ich einen der Umstände zu beeinflussen, liegt die Bandbreite ihrer Reaktionen zwischen Ignoranz einerseits und Bemerkungen wie "Ich bin nicht dazu da, ständig für Dich die Beine breit zu machen!"
Ach ja, und das "dauernd". Wir hatten zu dem Zeitpunkt mal eben zwei Monate keinen Sex. Daher dauernd.


Und nicht zuletzt der Umstand, das sie nicht nur die Kontrolle über das wann, wie und wo behalten muss, sondern das sie auch um Bett ihre Kontrolle nicht lösen kann. Sie kommt zwar zum Orgasmus (das schaffe eigentlich fast immer) aber nur, wenn sie die Situation unter Kontrolle hat. Daher geht z.B. doggy nur, wenn sie mir einen Gefallen tun will. So ein oder zwei mal im Jahrzehnt. 

Auch kommt sie mir bei meinen Wünschen und Fetischen nicht eine puseratze entgegen. Ich will ja nicht viel. Ich verzichte auf den Versuch von Analverkehr. Ich fände das geil. Auch bei mir. Aber es ist einfach nicht Jedermanns oder Jederfraus Sache. Ich habe auch 25 Jahre darauf verzichtet, in ihrem Mund zu kommen. Ich finde das geil auch wenn sie nicht schluckt. Aber sie mag es nicht. Auch in Ordnung.


Wenn ich mich mal ein paar Wochen nicht rasiert habe, bekomme ich zu hören, sie hätte schon wieder beim blasen Haare im Mund. Aber ich muss mich immer durch ihren Haardschungel kämpfen. Dabei habe ich bei der einzigen Gelegenheit, bei der ich sie blank rasieren durfte, schon bei dem blanken Anblick einen Ständer bekommen.

Wenn nicht die Kinder, das Haus und die damit zusammen hängenden Abhängigkeiten wären, wäre ich ich schon vor Jahren gegangen. Aber wenn ich gehe, wurden die Kinder darunter leiden und außerdem arbeitet sie zu Hause und da sie das dann aufgeben müsste, würden die Kinder noch mehr leiden. Und auch das will ich nicht.
Was ich aber mit Sicherheit machen werde, ist hier zusammen mit meine letzten Kind ausziehen.
Wenn das letzte Kind hier auszieht, nehme meine Klamotten und ziehe in meine eigene Bude. Dann brauche ich für mich noch ein Zimmer, Küche, Diele und Bad. Mir reicht das. Ein paar Schränke, einen Schreibtisch und eine Bettcouch.
Aber bis dahin vergehen im ungünstigsten Fall noch 10 Jahre oder mehr. Wahrscheinlich werde ich gleichzeitig in Rente gehen und hier ausziehen.




Nachtrag 13.10.14
 Gestern war der erste Abend, an dem wir seit längerem mal wieder Kinderfrei waren. Das sind wir die ganze Woche. Da ein Kind studienbedingt ausgezogen ist, soll ein kleiner Räumetausch nach dem Motto "Reise nach Jerusalem" statt finden.
Sie hat auch schon sehr genaue Vorstellungen. Ich auch. Zumindest seit diesem Wochenende, an dem ich viel Zeit zum Nachdenken hatte.
Ich meinte nun gestern Abend: "Du ich habe da eine Idee, wie wir den Räumetausch und den zugehörigen Tausch der Möbel machen könnten. Kind A möchte gerne Möbel X..."
"Das geht nicht. Ich habe da schon etwas anderes im Kopf!" - Nicht einmal mehr zuhören will sie.
Ich hatte dann die Faxen dicke. Mit der lapidaren Bemerkung, das wir in diesem Haus ja in einer einstimmigen Demokratie leben würden habe ich mich dann an meinen Schreibtisch verpisst.


Ich war pissig, weil man mich in meinem eigenen Haus nicht ausreden lässt und sie war pissig, weil ich Ihr mal wieder vorgeworfen hatte, die einstimmige Demokratie des Hauses zu verkörpern, obwohl"... das ja gar nicht stimmt!"



Ich kaufe mir nächsten Monat eine Rollbare Futon-Matratze und ziehe in irgend ein Zimmer, in dem Sie nicht präsent ist. Die Abstellkammer, die Besenkammer oder irgend etwas anderes.


Ich bin heute so pissig. Da kann man sich nicht vorstellen.

Ach ja. kinderfreie Zeit. Ich gehe einmal davon aus, das ich bis zum kommenden Samstag, wenn ich eines meiner Kids aus dem Sporturlaub abhole, sexfrei bleiben werde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen